Namenbuch 1987 (Orts- und Flurnamen)

Der Vorschlag von Nipp 1911 ist (nach des Autors eigenem Bekunden) sachlich wenig einleuchtend; formal wäre eine Rückführung auf artr. */parüöl/, rtr. paröl (E), priel (S) m. 'Kessel' zwar denkbar, aber sie kann auch keineswegs als gesichert gelten. Dies ergibt sich aufgrund der Lautverhältnisse in der Tonsilbe (also im mutmasslichen Suffixbereich), welche nicht unmittelbar zum Suffix -¬OLU passen, da dieses im Mask. Sg. eine Umlautstufe aufweist (artr. */-üöl/, woraus engad. /-̊ol/, surselv. /-¼l/). Ob aus */-üöl/ nach der Verdeutschung (über */-̀u¼l/?) unser /-›̀ol/ hätte werden können, bleibt ziemlich unsicher (immerhin sind die Lautungen gerade bei Namen mit diesem Suffix sehr mannigfach und nicht stets vorauszusehen). Lautlich unproblematischer wäre als Ausgangspunkt für ein Ergebnis /-( i) ̀ol/ (ohne Umlautung des -o-!) immerhin ein fem. /-( i) ̀ola/ (mit sekundärem Verlust des auslautenden /-a/ nach der Verdeutschung); doch scheint sich diese Lösung nun allerdings für */parüöl/ 'Kessel' nicht anzubieten, da zu dem Lexem keine fem. Variante ersichtlich ist, auch nicht im toponymischen Bereich.